Innere Medizin

Der Facharzt für Innere Medizin ist umgangssprachlich der Internist. Die Aufgaben des Facharztes für Innere Medizin umfassen die Vorbeugung, die Erkennung und nichtchirurgische Behandlung der Erkrankungen der Atmungsorgane, des Herzens und Kreislaufs, der Verdauungsorgane, der Nieren und ableitenden Harnwege, des Blutes und der blutbildenden Organe, des Stoffwechsels und der inneren Sekretion, der internen allergischen Erkrankungen, der internen Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates, der Infektionskrankheiten und Vergiftungen einschließlich der Intensivmedizin, der Prophylaxe und Rehabilitation.

Ultraschall (Sonographie)

Der Ultraschall ist das am häufigsten verwendete bildgebende Verfahren in der Medizin. Es wird zu diagnostischen Zwecken eingesetzt, als Vorsorgeuntersuchung, um den Verlauf einer Therapie zu kontrollieren oder sie beurteilen zu können. Beim Ultraschall werden Schallwellen eingesetzt, die weit oberhalb der Hörschwelle liegen und vom menschlichen Ohr nicht wahrgenommen werden können. Ultraschall ist akustische Energie, welche in den Körper gesendet wird, dort reflektiert, am Sendeort wieder empfangen und als optisches Bild dargestellt wird. Die Umsetzung von Schall in Bilder nennt man Sonographie, was für Zeichnen oder Schreiben mit Schall steht. Dieses Verfahren wird zur bildlichen Darstellung von inneren Körperstrukturen eingesetzt und zeigt seine große Stärke vor allem in der Weichteildiagnostik. Ultraschall ermöglicht eine schonende und schmerzfreie Untersuchung der Organe ohne Strahlenbelastung für den Menschen.

  • A-Bild-Sonographie (A-Mode): Wird heute kaum noch angewendet. Die gewonnenen Schallreflektionen werden eindimensional in einem Diagramm dargestellt.
  • B-Bild-Sonographie (B-Mode): Die gewonnen Echo-Signale werden als zweidimensionale Schnittbilder in Graustufen sichtbar gemacht. Der B-Mode ist momentan die am weitesten verbreitete Variante der Ultraschall-Untersuchung in der Medizin.
  • M-Mode: Damit lassen sich Bewegungsabläufe (beispielsweise Herzklappenrhytmus) von sich bewegenden Organen abbilden. Diese Bewegungen werden eindimensional in Diagrammen wiedergegeben.
  • Echokardiographie/Doppler-Sonographie: Dieses Verfahren wird für Strömungsmessungen im Herzen und in Gefäßen verwendet. Das reflektierte Echo der sich bewegenden roten Blutkörperchen wird elektronisch hörbar gemacht und als Kurve aufgezeichnet.
  • Duplex-Sonographie: Bei dieser Untersuchung wird der Blutstrom akustisch und bildlich dargestellt. Unterstützt wird dieses Verfahren mit einer Farbkodierung. Der Blutfluss, zum Schallkopf hin und von ihm weg, wird in verschiedenen Farben markiert. Veränderungen der Flussgeschwindigkeiten können damit diagnostiziert werden.

Anwendungsgebiete der Ultraschall-Untersuchung

  • Weichteildiagnostik: Untersuchung der Schilddrüse, der weiblichen Brust, des Hodens sowie der Muskel und Gelenke. Dabei wird häufig nach Krebsherden und Metastasen gesucht.
  • Untersuchung im Bauchraum: Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse, Milz, harnproduzierende und ableitende Organe, männliche und weibliche Geschlechtsorgane. Dabei wird häufig nach Krebsherden und Metastasen sowie Verdacht auf Nieren und Gallensteine, Entzündungen gesucht. Ausserdem wird es zur Krebsvorsorge verwendet.
  • Gefäßdiagnostik: Verengungen oder Verschlüsse der Arterien und Venen im Bauch-, Bein- und Halsbereich. Oft mals liegt ein Verdacht auf Venenthrombose vor.
  • Herzdiagnostik: zur Überprüfung oder Verschlüsse der Funktionalität oder krankhafte Veränderung des Herzmuskels. Oftmals liegt ein Verdacht auf eine Herzbeutelentzündung, Funktionsstörrungen der Herzklappe vor.

Echokardiographie

Die Anwendung von Ultraschall in der Herzdiagnostik wird Echokardiographie genannt. Dabei können verschiedene Verfahren zur Anwendung kommen. Bei der "Transthorakalen Doppler Echokardiographie" (TTE) wird die Anatomie und die Funktion des Herzens von außen - über den Brustkorb (Thorax) - sichtbar gemacht. Auf die Haut wird ein wasserhaltiges Gel aufgetragen, über das der Schallkopf des Ultraschallgerätes gut gleitet und das die Übertragung verbessert. Die Schallwellen, die das Gerät aussendet, werden von den Geweben im Körper unterschiedlich stark reflektiert und als "Echo" zurückgeworfen. Dieses Echo wird aufgezeichnet und elektronisch in ein Bild umgewandelt, das auf einem Bildschirm angezeigt wird.

Stressecho

Die TTE kann erweitert werden, wenn der Arzt die Veränderung des Herzens unter Belastung sichtbar machen möchte. Dann nennt sich die Untersuchung "Stress-Echokardiographie". Der Stress bzw. die Belastung wird dabei entweder über körperliche Bewegung, oder mit Hilfe von Medikamenten herbeigeführt, so dass das Herz schneller schlagen muss. Mit Hilfe der Stress-Echokardiographie werden Herzmuskelabschnitte beurteilt, die unter Belastung nicht mehr so gut durchblutet werden.

Elektrokardographie (EKG)

Bei jedem Herzschlag entsteht im Herzen ein schwacher Strom mit einer Spannung von etwa 1/1000 Volt. Bei der Elektro-Kardiographie (EKG) werden diese elektrischen Aktivitäten des Herzens abgeleitet und in Form von Kurven aufgezeichnet. Es resultiert ein immer wiederkehrendes Bild der elektrischen Herzaktion. Elektrokardiographie bedeutet soviel wie Darstellung der Herzstromkurve.

Wozu dient ein EKG?

Der Arzt erhält durch das Elektro-Kardiogramm Auskunft über:

  • Herzrhythmus und -frequenz
  • Störungen der Erregungsbildung, -ausbreitung und -rückbildung im Erregungsleitungssystem und in der Herzmuskulatur;

Durch Kurvenveränderungen im Elektro-Kardiogramm lassen sich folgende Erkrankungen erkennen:

  • Herzinfakt Es werden Herzmuskelzellen zerstört. In diesem Bereich findet keine Erregung mehr statt, was zu typische Signalen im EKG führt.
  • Erkrankungen der Herzkranzgefäße: Durch die geringere Durchblutung eines bestimmten Muskelareals kommen Erregungs-Rckbildungs-Störungen zustande.
  • Überdosierung bestimmter Medikamente;
  • Mangel oder Überfluss bestimmter Mineralstoffe - einige davon beeinflussen die Reizleitung;
  • Vorhofflimmern oder -flattern, Kammerfllimmern oder -flattern;
  • Zu langsamer Herzschlag (Bradykardien) bei Erkrankungen des Sinusknotens oder AV-Knotens;
  • Herzmuskelentzündung (Myokarditis);
  • Herzbeutelentzündung (Perikarditis);
  • Das EKG kann auch Hinweise auf eine Verdickung der Herzwand oder abnorme Belastung des rechten bzw. linken Herzens iefern.

Ergometrie

Die Ergometrie ist eine Methode, mit der die Möglichkeit besteht physische Leistungen genau zu dosieren sowie jederzeit unter gleichen Bedingungen zu reproduzieren. Man kann Sie auch bezeichnen als die Durchführung des EKGs unter Belastung. Sie dient der Feststellung der Belastbarkeit eines Patienten und wird bei belastungsabhängigen Herzerkrankungen verwendet.

Durch eine bei der Ergometrie ansteigende Belastung des Kreislaufs wird dem Herzen zunehmend mehr Leistung abverlangt, was es nur bei adäquat zunehmender Druchblutung des Myokards zu leisten vermag.

Langzeit EKG

Beim Langzeit-EKG wird jeder einzelne Herzschlag in einem Zeitraum von ca. 24 Stunden unter Alltagsbedingungen aufgezeichnet.

Wie beim EKG werden kleine Klebeelektroden an der Brustwand befestigt. Die Kabel der Elektroden werden durch die Kleidung nach außen geführt und mit einem kleinen Aufzeichnungsgerät verbunden, das Sie, z.B. am Gürtel, befestigen können. Das Gerät wird über Nacht getragen. In einem Protokoll sollten Sie stichwortartig den Tagesablauf und vor allem evtl. auftretende Beschwerden notieren. Die Auswertung der Aufzeichnungen erfolgen mit Hilfe eines Computers.

Das Langzeit-EKG ist vor allem sinnvoll bei Patienten mit Rhythmusstörungen. Es können Phasen von Extraschleifen, sporadisch auftretendem Herzrasen aber auch von zu langsamen Puls oder Blockierungen des Herzrhythmus registriert werden. Der Patient ist dabei häufig symptomfrei.

Langzeitblutdruckmessung

Da der Blutdruck im Laufe eines Tages erheblichen Schwankungen unterworfen ist und bereits auf kleinste körperliche und seelische Belastungen reagiert, erhält der Arzt zuverlässige Blutdruckwerte nur durch mehrmalige Messungen oder noch besser durch eine Langzeit-Blutdruckmessung bzw. eine 24-Stunden-Blutdruckmessung.

Für eine Langzeit-Blutdruckmessung bzw. eine 24-Stunden-Blutdruckmessung erhält der Patient ein spezielles Messgerät, das aus einer Manschette am Oberarm und einem kleinen Aufnahmegerät am Gürtel besteht. In festen Abständen von 15 Minuten tagsüber und 30 Minuten nachts misst das Gerät automatisch den Blutdruck und zeichnet ihn 24 Stunden lang auf. Der Patient sollte den Arm während der Messung ruhig und auf Herzhöhe halten und sich ansonsten so bewegen wie immer. Ein Tätigkeitsprotokoll, in dem der Patient alle körperlichen Anstrengungen, emotionale Belastungen, Ruhephasen und Einnahmen von Medikamenten dokumentiert, erleichtert später die Auswertung. Hierfür erstellt der Arzt ein Blutdruckprofil und bestimmt den durchschnittlichen Blutdruck sowie den höchsten und den niedrigsten Tageswert.

Lungenfunktionsanalyse

Durch die Lungenfunktionsanalyse kann die Funktion Ihrer Lunge untersucht werden. Indem Sie einige Male tief ein- und ausatmen, können wir erkennen, ob Ihre Atemwege eng gestellt sind, die Lunge überbläht ist, oder Ihre Lunge an Elastizität verloren hat. Außerdem kann mit Provokationstests festgestellt werden, ob Ihre Atemwege auf bestimmte Reize überempfindlich reagieren. Die Lungenfunktionsanalyse eignet sich auch zur Verlaufs- und Therapiekontrolle.

Blutgasanalyse

Bei der Blutgasanalyse wird der Gehalt an Sauerstoff und Kohlendioxyd sowie der pH-Wert des Blutes bestimmt. Aus diesen Werten können dann weitere Größen errechnet werden. Die Blutgasanalyse ist bei Atemnot ungeklärter Ursache und allen Lungenerkrankungen angezeigt. Sie ist sowohl zur Erkennung als auch zur Behandlung von grundlegender Bedeutung und außerdem auch zur Steuerung von künstlichen Beatmungen unabdingbar. Das für die Untersuchung benötigte Blut wird einer Arterie oder einem Ohrläppchen entnommen.

H2 Atemtest und Kohlenhydratintoleranzen

Es gibt in keiner Körperzelle eine Produktion von Wasserstoff. Jeder Wassersoff,der im Körper entsteht, wird aus dem Stoffwechsel von Darmbakterien gebildet. Diese fermentieren Kohlehydrate aus der Nahrung und bauen diese über diese Fermentation ab. Dabei entstehen kurzfettige Fettsäuren, Kohlendioxid, als CO2 und Wasserstoff - H2.

Die Stärke dieser Gärung hängt natürlich davon ab wieviel Kohlehydrate im Darm vorhanden sind. Je weniger die Darmschleimhaut von diesen Kohlehydraten aufnimmt, detso mehr bleiben davon im Darminneren zurück und werden je nach Zusammensetzung der Darmflora vergoren. Der dabei entstehende Wasserstoff - H2 steht in direktem Zusammenhang mit der Stärke der Fermentation.

Die entstandenen Gase werden von der Schleimhaut des Darmes aufgenommen und abgeatmet. Das ist auch die Erklärung von Mundgeruch, der von der Art der im Darm entstanden Gase abhängt. Schwefelwasserstoffe erzeugen zum Beispiel Fäulnisgeruch.

Mit diesem H2 - Atemtest kann so auf sehr elegante Art und Weise die verminderte Aufnahme verschiedener Kohlehydrate und somit ihre Intoleranz durch Malabsorption (also Unverträglichkeit durch verminderte Aufnahme) diagnostiziert werden.

Solche Kohlehydratintoleranzen sind zum Beispiel Fruktoseintoleranz, Laktoseintoleranz und Sorbitintoleranz. Darüber hinaus läßt sich auch das Overgrowth Syndrom mit seiner bakteriellen Fehlbesiedlung des Dickdarmes diagnostizieren.

Großes Labor

Das große Labor ist eine Kombination aus Fremd – und Eigenlabor, dadurch können viele Krankheiten schnell und einfach abgeklärt werden. Laboruntersuchungen gehören heute zur Routinediagnostik, siehe auch innere Medizin.

Die wichtigsten diagnostischen Maßnahmen in der Inneren Medizin

Sonographie, Farbdoppler- und Farbduplexverfahren (abdominelle Gefäße) Echokardiographie, Stressecho EKG, Ergometrie Langzeit-Blutdruckmessung Lungenfunktionsanalyse Blutgasanalyse H2-Atemtest Großes Labor, Routinelabor zur Sofortdiagnostik vor Ort